Glossar: Executive Search Consultant

Was ist Executive Search Consulting

Was bedeutet „Executive Search Consultant oder Executive Search Consulting“? Welche Aufgaben haben Executive Search Consultants? Wie ist die Arbeitsweise dieser Berufsgruppe? Welche rechtliche Rahmenbedingungen gelten beim Executive Search Consulting? Ein Executive Search Consultant ist eine etwa gediegenere Bezeichnung für einen Headhunter. Der Executive Search Consultant ist als Personalberater im „Direct Search“, also in der Direktansprache tätig und für die Besetzung von TOP-Führungspositionen im leitenden Management bei seinen Mandanten verantwortlich.


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Arbeitsweise von Executive Search Consultants

Executive Search Consultants erbringen Dienstleistung zur Besetzung von vakanten Führungspositionen in suchenden Unternehmen. Executive Search Consultants im Direct Search arbeiten meist im Exclusiv-Auftrag zu einem Fest-Honorar. Wahre Executive Search Consultants arbeiten eben nicht im Massengeschäft oder in den unteren Führungsebenen. Vielmehr gehen sie ausgesprochen selektiv vor; auch in der Auswahl der Unternehmen, von denen Sie Suchmandate annehmen. Diese Zurückhaltung hat gute Gründe: Von einem Kunden können Executive Search Consultants keine Mitarbeiter zu anderen Kunden abwerben. Das verbietet die garantierte Diskretion und Vertraulichkeit der erhaltenen Informationen.

Mit Executive Search, Direktansprache oder Direct Search beschreibt man die Suche nach gesuchten TOP-Managern, Führungskräften und Spezialisten, die aus verschiedenen Gründen kaum auf Stellenanzeigen reagieren. Dieser Teil des Stellenmarkt wird gerne als verdeckter Arbeitsmarkt oder grauer Stellenmarkt bezeichnet und ist die Domaine der Executive Search Consultants. Die meisten Executive Search Consultants sind international aufgestellt oder sind in internationale Kooperationen eingebunden.

Geschichte des Executive Search in Deutschland

Executive Search Consulting hat sich Anfang des 20. Jahrhunderts als externe Dienstleistung in den USA entwickelt: Als älteste Executive-Search-Firm gilt die 1926 gegründete Thorndike Deland Associates aus New York. Thorndike Deland stellte 2001 ihren Betrieb ein.

1952 wurde in Deutschland als erstes Executive Search Consulting-Unternehmen George Fry & Associates aus Chicago tätig. Auf dem deutschen Markt firmierte diese Gesellschaft bald unter „SUP Societät für Unternehmensplanung“. Diese Truppe war die Keimzelle des Executive Search in Deutschland. Aus ihr gingen viele Doyens der deutschen Executive Search Consultants hervor: Dr. Maximilian Schubart, Sidney Boyden, Spencer Stuart, Egon Zehnder und Jürgen Mülder, um nur einige zu nennen.

Aufgaben von Executive Search Consultants

Executive Search Consultants werben Mitarbeiter von Konkurrenzunternehmen ab. Das direkte Abwerben bleibt dem suchenden Unternehmen aus rechtlichen Gründen meist verwehrt. Der Executive Search Consultant wirkt als Mittler mit Mandat des Unternehmens.

Die Tätigkeit des Executive Search Consulting beinhaltet Maßnahmen, um qualifizierte Kandidaten für Führungsaufgaben und Spezialistenfunktionen zu identifizieren und anzusprechen. Nur diese qualifizierten Kandidaten wird der Executive Search Consultant über die zu besetzende Position im Detail informieren. Bei beidseitigem Interesse wird der Executive Search Consultant den Kandidaten im suchenden Unternehmen präsentieren.

Rahmenbedingungen des Executive Search Consulting

Headhunter können in Deutschland seit 1994 unbeschränkt tätig werden. Davor war Executive Search Consulting im Direct Search, also in der Direktansprache eine rechtliche Grauzone.

Laut Urteil (Az.:I ZR 221/01) des für Wettbewerbsrecht zuständigen ersten Zivilsenats des Bundesgerichtshof ist ein Erstkontakt zwecks Abwerbung zu Mitarbeitern von Zielfirmen per telefonischer Erstansprache am Arbeitsplatz als Teil des freien Wettbewerbs erlaubt. Dabei sind jedoch Einschränkungen insbesondere hinsichtlich der Dauer des Gesprächs zu beachten. Der Executive Search Consultant bzw. der von ihm beauftragte Recruiter sollte sobald er in einem möglichst kurzen Gespräch das Interesse des Angesprochenen festgestellt hat, ein Zweitgespräch außerhalb der Arbeitszeit im privaten Rahmen vereinbaren. So schützt der Recruiter sich selbst und den Mitarbeiter vor möglichen rechtlichen Nachteilen.

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